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Ostern in Oberbayern
Palmsonntag
Mit dem Palmsonntag beginnt die Kar- oder Osterwoche. An diesem Sonntag wird besonders des Einzugs Jesu in Jerusalem gedacht: Palmen (in unseren Breiten in der Regel Palmbuschen) werden gesegnet. In einer feierlichen Prozession wird das Kreuz (Jesus) in die Kirche hineingetragen, begleitet von Messdienern (und oft auch Kindern), die in ihren Händen die frisch geweihten Palmwedel tragen. Im Anschluss an den Gottesdienst nehmen die Gläubigen "Palmzweige" mit nach Hause und stecken sie hinter die im Haus befindlichen Kreuze oder auch Weihwasserkessel.
Das Neue Testament berichtet davon, dass Jesus auf einem Esel in die Stadt eingezogen ist. Die Bevölkerung sah in ihm den gekommenen Messias, den Wundertäter, den Retter. Sie jubeln ihm zu, breiten ihre Umhänge über die Straße und winken Jesus jubelnd ("Hosanna!") zu. Es sind die gleichen, die wenig später schreiend von Pilatus verlangen werden, diesen Verräter zu kreuzigen und statt seiner lieber den politischen Terroristen Barrabas freizulassen.
Zum Teil haben sich Vorstellungen und Bräuche bis heute erhalten. In vielen Gegenden erfolgt das Binden der Buschen nach alt überlieferten Gesetzen. Bei der feierlichen Palmprozession tragen die jungen Burschen große geschmückte, in südlichen Gegenden oft auch mannshohe Palmstangen.
Der gesegnete Palm soll Haus, Wohnung und Stall gegen alles Böse schützen. In vielen Gegenden Süddeutschlands leben viele Bräuche von früher auch heute noch weiter, so werden in Teilen Bayerns zum Beispiel getrocknete Weidenkätzchen ins Futter, zum Schutz gegen Krankheiten und Seuchen gegeben.
Die Bäuerinnen in den ländlichen Gebieten verbrennen
einige Zweige der Palmstangen (Palmbuschen) im Herdfeuer, (soweit man noch einen
Holzofen hat) um so Hagel und Blitz vom Haus fern zu halten.
Karfreitag
Der Karfreitag ist der Gedächtnistag der Kreuzigung. Er wird als Fasttag und im Zeichen der Trauer in Stille und Besinnlichkeit begangen. Das Wort Karfreitag leitet sich vom althochdeutschen Begriff "chara" ab, was Klage, Elend oder Trauer bedeutet.
Der Karfreitag (ein "stiller" Feiertag) galt früher für die evangelischen Christen als strenger Bußtag und ist heute höchster kirchlicher Feiertag. Vor allem im Tod Jesu sahen die Reformatoren die Erlösung aus Sünde und Schuld.
Am Tag, an dem Christus nach landläufigem Glauben Schlag drei Uhr nachmittags starb, trugen die Leute dunkle Kleidung und führten keine lauten Arbeiten durch, um die Grabesruhe des Herrn nicht zu stören.
Am Karfreitag ist auch die Kirchengestaltung traurig. Es stehen keine Blumen und keine Kerzen auf dem Altar, die Christen singen die Lieder ohne Begleitung durch die Orgel und die Glocken schweigen.
Christen essen am Karfreitag Fisch, weil der Fisch eines der ältesten Symbole ist, mit dem sie sich zu erkennen geben. Darüber hinaus ist es christliche Tradition, dass an Fasttagen generell auf Fleisch "der Tiere des Himmels und der Erde" verzichtet wird. Auch aus diesem Grunde greift man am Karfreitag auf Fisch zurück.´
Ostern: Eierfärben, Gweichtlessen, Oascheibn – wie’s früher war
Der Ostersonntag ist der wichtigste Tag der Osterfeiertage. Am Ostersonntag
freut sich die christliche Gemeinschaft über die Auferstehung von Jesus. Die
Feier beginnt in der Osternacht von Karsamstag auf Ostersonntag mit einem
Gottesdienst. In diesem Gottesdienst wird an die Auferstehung Jesu erinnert.
Symbolisch wird dies durch das Licht getan. Zunächst ist es Dunkel in der
Kirche, was den Tod von Jesus bedeutet, doch durch Kerzen wird Helligkeit in den
Raum und in das Leben gebracht. Nach diesem Gottesdienst erklingen die Glocken
wieder, die nach dem Trauertag Karfreitag verstummt waren.
Ostereier
Warum seit Menschengedenken an Ostern die Eier eine so große Rolle spielen, hängt vermutlich damit zusammen, dass die Hühner im nun beginnenden Frühjahr wieder legen und dass früher an diesem Termin die Bauern die Eierabgaben and die Grundherrschaft haben leisten müssen.
Etwa um 1640 wurde es in Süddeutschland allgemein üblich, sich rot gefärbte
Ostereier zu schenken. Im Lauf der Zeit erweiterte sich allerdings die
Farbpalette, und noch immer ist das Eierfärben für die Kinder ein besonderer
Spaß.
Gweichtlessen
Zur Auferstehungsfeier am Morgen des Ostersonntag trägt die Hausmutter neben
gefärbten Eiern auch Osterschinken, Salz und natürlich ein gebackenes Osterlampl
zur Speisenweihe. Nicht fehlen durfte früher ein kunstvoll gebackenes
Gebildebrot in Hasen-, Hennen-, Hirsch- und anderen Formen. Heute sind meist nur
die Osterfladen übrig geblieben. Oft wurde die Schale der Ostereier vor der
Weihe „angepeckt“, damit „d’Weich einiko“.
Heilkräftige Antlasseier
Besonderes Augenmerk schenkte die Bäuerin dabei den Antlasseiern, den am
Gründonnerstag, dem Antlasspfinsta, gelegenen Eiern. Ihnen wurde besondere
Heilkraft nachgesagt. Wenn nicht für jedes Familienmitglied ein Antlassei
vorhanden war, bekamen zuerst Hausvater und -mutter je eins. Gabs nur eines,
stand es dem Hausvater zu, der es meist in Stücken an seine Frau und vor allem
die Kinder verteilte, damit keines sich verlaufe und von überallher nach Hause
finde. Die Schalen, zumindest vom Antlassei oder aller geweihten Eier, wurden
verbrannt oder in Hühnerställen, Gärten oder unter Grenzzäunen vergraben; ganze
Antlasseier vergrub man auch im größten Weizenfeld für reichen Erntesegen.
Auf geht’s zum Oascheibn
Ist das – nach der Fastenzeit oft sehr üppige – Osterfrühstück vorbei,
ging’s vielerorts für die Kinder zum Oascheibn: Zwei Rechenstiele werden auf der
Wiese oder in der Tenne nebeneinander aufgestellt. Sie bilden eine Kugelbahn,
auf der die Eier in die Wiese gerollt werden. Wer mir seinem Ei ein anderes
trifft, darf beide behalten, oder: Wessen Ei getroffen wird, der muss einen
Pfennig zahlen. Dieser Brauch ist heute noch an einigen Orten lebendig, zum
Beispiel in Marquartstein.
Mit Ostermontag beginnt die Zeit mit der "Kurz'n"
Der Ostermontag gilt als jener Tag, an dem man zum ersten mal im Jahr die
kuze Lederhose (de Kurze) aus dem Winterquartier herausholt und anzieht. Siehe
unser Foto Bei Oascheibn.